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Åsted ådal

 - der kleine Flusstal bei Åsted å
 
Frederikshavn kommune
10 Kilometer von Frederikshavn entfernt. Privatbesitz, Schutzgebiet von etwa 136 Hektar Land mit öffentlichem Zutritt.
Das Mitbringen von Hunden ist im Gebiet nicht gestattet.  Markierte Wege von 2, 3 und 4 Km. Parkplätze mit Auskünften bei Ravnshøj, Favrholt und östlich der Åsted Kirche.

Landschafft und Geologie
Der Bach Åsted å ist ein Zufluss von etwa 12 Kilometern, der in Elling å endet. Der Bach hat ein durchschnittliches Gefälle von etwa 3-4 Meter pro Kilometer, und das ist in Dänemark aussergewöhnlich. Der Bach entspringt in den Moränehügeln zwischen Gærum und Stenhøj.

 Vor etwa 15.000 Jahren, während das Eis in Nordjütland abschmolzen, war das Land  immernoch tief versunken, und das Gebiet Vendsyssel bestand aus mehreren Inseln vom eiskalten Meer umgeben. Von Ravnshøj Richtung Süd hat das Meer sich in die hügelige Landschaft, die nach dem Eis  freilag, als ein Fjord eingedrängt. Der Fjord ist mit Ton, Silt und Sand ausgefüllt worden, und eben in diesen flachen ursprünglichen Boden des Fjords hat sich der Bach Åsted Å eingegraben, während das Land sich langsam erhob. Der ursprüngliche Boden des Fjords liegt heute 45-50 Meter über dem Meeresspiegel und zeigt dadurch die starke Landerhebung, die seit der Eiszeit – und zwar heute noch – stattfindet. Im engsten Teil des kleinen Flusstals befindet sich das Schutzgebiet mit Steilhängen und Abdachungen am Bach entlang.

Kennzeichnend eines so kupierten Geländes quällt das Grundwasser an vielen Orten hervor und bildet Moorquellen, von denen das Wasser in kleine Bäche zusammenläuft.

Sowohl die Moränehügeln bei der Favrholt Heide als die Ablagerungen im ursprünglichen Eisfjord sind sehr sandig und stellenweise auch steinig. Der nährstoffarme Boden wirkt auf die Vegetation ein und hat durch den Zeiten auch die Nutzung des Gebiets beeinflüsst.

   Bach Der Bach Åsted å hat mehrere kleine Zuflüsse, die aus den Moorquellen in den Abdachungen entspringen. Die Bäche haben eine artreiche Fauna von kleinen Tieren.

Pflanzenleben
Im Jahre 1939, als ein Teil des Tals geschützt  wurde, gab es am Bach entlang viele Gemeindeweiden, Wälder, Heiden und  Wiesen, die gegrast wurden. Seitdem hat sich der Pflanzenwuchs langsam aber stark verbreitet, weil die traditionelle Nutzung des Tals aufgehört hat. Naturschutz und Pflege haben diese Entwiklung nicht zurückdämmen können. Im Schutzgebiet ist heute der Wald  hervorherrschend.

Die Wälder sind sehr vielgestaltig, und man findet hier z. B. Moore mit Schwarzerlen, die früher gestutzt wurden, und dazu auch viele Hasel, Birke und Eiche. Es gibt auch mehrstämmige früher gestutzte Buchen, die "Røllebøge", und grosse Pflanzungen mit Fichten. Es gibt hier auch Waldgebiete, die von Menschen nie geregelt wurden, und also "den Lauf der Natur" zeigen. Dazu gibt es seit 1993 noch 25 Hektare Land ohne Forstbewirtschaftung. Hier sieht man, wie sich ein "heutiger Urwald" entwickelt, sowohl im Wald als auf den angrenzenden Feldern und Heiden, die schnell überwuchert werden.

Im nördlichen Teil des Schutzgebiets gibt es  immernoch gegraste Gemeindeweiden und  Wiesen, wo man die Landschaft der früheren Zeiten erleben kann. Ein Teil des Areals wird  leider gedüngt, es gibt aber auch artreichen  Orten mit z.B. geflecktes Knabenkraut (Orchis maculáta). Stellenweise gibt es auch viele Pilze, denn man findet hier 22 artverschiedene Saftlinge (Hygrocybe), die sich besonders den Gemeindeweiden anknüpfen.

Moorwälder mit Schwarzerlen und der  darangehörigen Pflanzenwuchs mit u.a.  Milzkraut (Chrusosplénium) sind in Europa  seltene und gefährdete Naturgebiete. Dank den grossen Erlenmooren, die jahrhundertlang als Schnittwälder genützt wurden, ist der kleine Flusstal bei Åsted å heute ein EU-Habitat mit besonderen Naturschutz-Direktiven.

 Die Heide bei Favrholt Die Heide bei Favrholt hat noch viele verschiedene Heide- und Gemeindeweidepflanzen, obwohl die Heide langsam von Bäumen und Büschen  überwuchert wird.

Der Bach Åsted å Der Bach Åsted å läuft als Naturwasserlauf frei und ohne Regulierung. Die mehrstämmigen Bäume im Erlenmoor am Bach entlang wurden zum letzten Mal  während des zweiten Weltkriegs beschnitten.

 Karte Copyright Kort- og matrikelstyrelsen

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Tierleben

Das Tier- und Vogelleben im Tal ist sehr  artreich. Man findet hier mehr als 50  artverschiedene Vögel, u.a. Neuntöter,  Waldohreule, Buntspecht und Habicht. Die Gemeindeweiden, die Heide und die  Wiesen, die überwuchert werden, haben eine artreiche Schmetterlingfauna, mit u.a.  Sechsfleck-Widderchen (Zygaena  filipendulae), Grün-Widderchen (Procris statices), Grosses Ochsenauge (Maniola jurtina), Hopfenmotte (Hepialus humuli) und Rotklee-Bläuling (Cyaniris semiargus). Es gibt im Gebiet auch viel Rehwild, die durch ihre Abgrasung den lichtoffenen Pflanzenwuchs erhalten.

 "Unberührter Wald" Ein grosser Teil des Waldes im Schutzgebiet  ist "unberührter Wald". Die Forstbewirtschaftung hat aufgehört, und umgerissene Bäume bilden "Lichtbrunnen", die dem Pflanzenwuchs nützten.

Kulturgeschichte
Der kleine Flusstal war wahrscheinlich  jahrhundertlang Gemeindeweide der Dörfer  Åsted und Favrholt, d.h. er war ungezäuntes Weidegebiet. Die Bestellungsweise war eine  sogenannte Wiesewirtschaft, wobei man das Feld dicht am Dorf gedüngt und intensiv  genützt hat. Das fernere Feld lag meistens  brach, und die Gemeindeweiden und Heiden  im Flusstal wurden nur von den Vieh gegrast - von Hirten überwacht. Steindeiche und Zäune haben das bebaute Land vor den Tieren geschützt. Einzelne Deiche stehen noch, u.a. bei Steneng am oberen Talrand entlang, im nordwestlichen Teil des Gebiets.

Der Flusstal liegt in der Gemeinde Åsted,  wozu auch Favrholt gehört. Die Gemeindestruktur in Dänemark entstand in  den Jahren 1100-1200. Zu der Zeit wurde  verlangt, das eine Gemeinde die genügende  Befölkerungs- und Produktionsgrundlage  hatte, um ihre eigene Kirche und eigenen  Pfarrer zu haben. Je schlechter der Boden war, desto grösser wurde die Gemeinde. Die  Gemeinde Åsted gehört deswegen arealmässig zu den Grössten. Es gibt aber im Tal trotzdem Spure der  menschlichen Aktivität. Mehrere Hohlwege  und Wegspure zeigen, dass es nötig war im  Tal fahren zu können. Der Weg zwischen  Åsted und Favrholt überquerte früher den Tal, und im Erlenmoor oder Buchenwald hat man Brennholz geholt. Auf den Wiesen wurde Heu gesammelt und auf der Heide schneidete man Heidekraut und Torf.

 Milzkraut Milzkraut ist im Erlenmoor charakteristisch, es wächst zahlreich am Bach und an den vielen Quellen entlang.

Information 
Keine.
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© Naturturist                                                 26. marts 2013