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Åsted ådal -
der kleine Flusstal bei Åsted å
Landschafft und Geologie Vor etwa 15.000 Jahren, während das Eis in Nordjütland abschmolzen, war das Land immernoch tief versunken, und das Gebiet Vendsyssel bestand aus mehreren Inseln vom eiskalten Meer umgeben. Von Ravnshøj Richtung Süd hat das Meer sich in die hügelige Landschaft, die nach dem Eis freilag, als ein Fjord eingedrängt. Der Fjord ist mit Ton, Silt und Sand ausgefüllt worden, und eben in diesen flachen ursprünglichen Boden des Fjords hat sich der Bach Åsted Å eingegraben, während das Land sich langsam erhob. Der ursprüngliche Boden des Fjords liegt heute 45-50 Meter über dem Meeresspiegel und zeigt dadurch die starke Landerhebung, die seit der Eiszeit – und zwar heute noch – stattfindet. Im engsten Teil des kleinen Flusstals befindet sich das Schutzgebiet mit Steilhängen und Abdachungen am Bach entlang. Kennzeichnend eines so kupierten Geländes quällt das Grundwasser an vielen Orten hervor und bildet Moorquellen, von denen das Wasser in kleine Bäche zusammenläuft. Sowohl die Moränehügeln bei der Favrholt Heide als die Ablagerungen im ursprünglichen Eisfjord sind sehr sandig und stellenweise auch steinig. Der nährstoffarme Boden wirkt auf die Vegetation ein und hat durch den Zeiten auch die Nutzung des Gebiets beeinflüsst.
Pflanzenleben
Die Wälder sind sehr vielgestaltig, und man findet hier z. B. Moore mit Schwarzerlen, die früher gestutzt wurden, und dazu auch viele Hasel, Birke und Eiche. Es gibt auch mehrstämmige früher gestutzte Buchen, die "Røllebøge", und grosse Pflanzungen mit Fichten. Es gibt hier auch Waldgebiete, die von Menschen nie geregelt wurden, und also "den Lauf der Natur" zeigen. Dazu gibt es seit 1993 noch 25 Hektare Land ohne Forstbewirtschaftung. Hier sieht man, wie sich ein "heutiger Urwald" entwickelt, sowohl im Wald als auf den angrenzenden Feldern und Heiden, die schnell überwuchert werden. Im nördlichen Teil des Schutzgebiets gibt es immernoch gegraste Gemeindeweiden und Wiesen, wo man die Landschaft der früheren Zeiten erleben kann. Ein Teil des Areals wird leider gedüngt, es gibt aber auch artreichen Orten mit z.B. geflecktes Knabenkraut (Orchis maculáta). Stellenweise gibt es auch viele Pilze, denn man findet hier 22 artverschiedene Saftlinge (Hygrocybe), die sich besonders den Gemeindeweiden anknüpfen. Moorwälder mit Schwarzerlen und der darangehörigen Pflanzenwuchs mit u.a. Milzkraut (Chrusosplénium) sind in Europa seltene und gefährdete Naturgebiete. Dank den grossen Erlenmooren, die jahrhundertlang als Schnittwälder genützt wurden, ist der kleine Flusstal bei Åsted å heute ein EU-Habitat mit besonderen Naturschutz-Direktiven.
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Tierleben Das Tier- und Vogelleben im Tal ist sehr artreich. Man findet hier mehr als 50 artverschiedene Vögel, u.a. Neuntöter, Waldohreule, Buntspecht und Habicht. Die Gemeindeweiden, die Heide und die Wiesen, die überwuchert werden, haben eine artreiche Schmetterlingfauna, mit u.a. Sechsfleck-Widderchen (Zygaena filipendulae), Grün-Widderchen (Procris statices), Grosses Ochsenauge (Maniola jurtina), Hopfenmotte (Hepialus humuli) und Rotklee-Bläuling (Cyaniris semiargus). Es gibt im Gebiet auch viel Rehwild, die durch ihre Abgrasung den lichtoffenen Pflanzenwuchs erhalten. Kulturgeschichte Der Flusstal liegt in der Gemeinde Åsted, wozu auch Favrholt gehört. Die Gemeindestruktur in Dänemark entstand in den Jahren 1100-1200. Zu der Zeit wurde verlangt, das eine Gemeinde die genügende Befölkerungs- und Produktionsgrundlage hatte, um ihre eigene Kirche und eigenen Pfarrer zu haben. Je schlechter der Boden war, desto grösser wurde die Gemeinde. Die Gemeinde Åsted gehört deswegen arealmässig zu den Grössten. Es gibt aber im Tal trotzdem Spure der menschlichen Aktivität. Mehrere Hohlwege und Wegspure zeigen, dass es nötig war im Tal fahren zu können. Der Weg zwischen Åsted und Favrholt überquerte früher den Tal, und im Erlenmoor oder Buchenwald hat man Brennholz geholt. Auf den Wiesen wurde Heu gesammelt und auf der Heide schneidete man Heidekraut und Torf.
Information
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