De himmerlandske heder
Die
Heiden in Himmerland
- Vindblæs Hede, Oudrup Hede, Lundby Hede, Ajstrup
Hede, Kyø Dale
Nibe und Løgstør
Kommune.
13 Kilometer von Nibe und 10 Kilometer von Løgstør entfernt.
Privatbesitz, Schutzgebiet mit öffentlichem Zutritt.
1387 ha Schutzgebiet.
NB! Neue Karten mit Wanderwegen!
Landschaft und Geologie
De himmerlandske Heder ist einer der grössten Reste von weit
ausgedehnten Heidegebieten in Nordjütland. Im achtzehnten Jahrhundert
waren etwa 700.000 Hektar Land in West- und Nordjütland mit Heiden
bedeckt. Die Heiden sind mit dem sandigen Boden verbunden, wo der Anbau
des Altertums und des Mittelalters den Boden auswusch und verarmte und
dadurch die Grundlage der Heidevormarsch bildete. De himmerlandske Heder
liegen auf sandigen Moränenhügeln, die einmal von Sandflucht betroffen
waren. Ein Band von Binnendünen bedeckt von Vindblæs Heide Richtung Ost
die Hügel, wobei die Heiden landschaftlich sehr variiert werden. Die
Heiden werden in der Mitte von dem Bruså-Tal, das wie ein üppiges
grünes Band die trockene Heidelandschaft zerbricht, durchschnitten
Der Bach Bruså ist ganz unberührt
und ohne Regelung, wo es De himmerlandske Heder durchquert.
Tierleben
Die Heiden haben ein reiches Tierleben, das diesem besonderen Naturgebiet
charakteristisch ist. Es gibt hier Kreuzotter, Blindschleiche,
Zauneidechse und Mauereidechse. Auf der offenen Heide gibt es besonders
Hasen und Fuchs, das Rehwild aber findet man in den mehr zugewachsenen
Teilen der Heide.
De himmerlandske Heder
sind wegen ihrer reichen Bestands an Tagfaltern bekannt, es gibt hier mehr als
36 verschiedene Arten. Meistbekannt ist der selten und gefährdete
Goldene Scheckenfalter (Euphydras aurinia), den man in Dänemark nur an
wenigen Orten findet.
Pflanzenleben
Die Charakterpflanzen der Heide sind die Zwergbüsche, vorherrschend
Heidekraut und Schwarze Krähenbeere. Das Heidekraut ist ursprünglich
dominant gewesen, durch die ehemalige Ausnützung der Heide begünstigt
(siehe Kulturgeschichte).
Falls die Ausnützung aufhört und mit
Naturpflege nicht ersetzt wird, wird das Heidekraut langsam von
Krähenbeeren oder Grasheide mit Biegsamer Schmiele und Blauem Pfeifengras
abgelöst. Schwarze Krähenbeere ist heute auf De himmerlandske Heder der
dominante Zwergbusch. Feine Gebiete mit Heidekraut gibt es aber immer noch
auf Vindblæs Hede, in der Nähe von Brusådalen und in Kyø
Dale. Lundby Hede ist von Grasheide mit zerstreuten Zwergbüschen
dominiert. Die Preiselbeere gibt es fast überall, die Heidelbeere aber
findet man an nord- und ostgedrehten Hängen.
Die Heiden sind generell artarm, es gibt
aber trotzdem sowohl schöne Blumen, z. B. Berg-Arnika, als seltene Arten
wie Zypressen-Bärlapp. Das Tal an Bruså entlang hat in Mooren und
Quellen einen üppigen Artreichtum, z. B. die Trollblume. An einzelnen
Orten auf den Heiden findet man Eichegebüsche, wahrscheinlich Reste von
einem ursprünglichen Wald, der einmal die Landschaft bedeckt hat.
Unter den Bäumen der Heide gibt es
besonders viele Berg-Föhre, die sich aus den Pflanzungen in der Nähe
verbreiten. Wenn man durch Naturpflege, z. B. mit Fällen und Weiden,
diese Verbreitung nicht verhindert, ist diese einzigartige Landschaft
gefährdet.
Trollblume in einer Quelle bei
Bruså. Im Hintergrund Oudrup Hede
Information
Information
mit markierte Wanderwege. Der
öffentliche Zutritt zu De himmerlandske Heder gibt auch einmalige
Möglichkeiten für einen "cross contry" Erlebnis - zu fuss.
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Der Arnika, oder Bergwohlverleih, ist auf der Heide die vorherrschende
Pflanze. Die giftige Pflanze war früher ein Liebesmittel und Heilpflanze
gegen Fieber und Gicht. Der Wohlverleih enthält Arnicin und wird in den
Apotheken als Arnikatinktur gegen Anschwellungen verkauft. Das Zutrauen in
seiner Wirkung als Fruchtbarkeitsmittel zeigt sich u. a. daran, dass man in
Jütland kurz vor der Deckung die Kühe damit gefüttert habe.
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Kulturgeschichte
Obwohl De himmerlandske Heder heute als ein ödes und unbewohntes Gebiet
erscheint, gibt es auf der Heide viele Kulturspuren, die von der Heide
als bewohntes Land erzählen. Allein das Vorkommen der Heide als eine
Halbkulturform bezeugt eine Anwendung und Ausnützung, die sich fast zu den
heutigen Zeiten erstrecken.
Die vielen Hügelgräber auf der Heide, wovon 30 noch bestehen, erzählen,
dass das Gebiet im Altertum bewohnt war. In der nordwestlichen Ecke der
Vindblæs Hede besteht immer noch ein grosses Gebiet mit Feldern der
Latènezeit.
Hügelgrab auf Lundby Hede in der
Nähe von Brusådalen.
De himmerlandske Heder
werden von zahlreichen alten Spuren und Hohlwegen, die im Gebiet von einem
lebhaften Verkehr bezeugen, durchquert. Meistmarkant ist eine Strecke auf Lundby
Hede in einem kilometerbreiten Band auf beiden Seiten vom heutigen Weg
zwischen Lundby und Borup. Hier verstecken sich im Heidekraut
an die Hundert alte Wegspuren, überwiegend zu dem modernen Weg parallel. Es
ist eine der grössten Sammlungen von vorzeitlichen Wegspuren in Jütland.
Eine Theorie heisst, das sie ein Teil des vorzeitlichen Wegsystems von Viborg
Richtung den Überfahrtsorten der Limfjord z. B. bei Aggersund
waren.
De himmerlandske Heder sind durch
menschliche Aktivitäten entstanden und durch die weitere Ausnützung
erhalten. Die ursprüngliche Waldroden des Altertums und die Urbarmachung
des sandigen Bodens haben ein Schlämmen, das die primitive Bestellungsweise
nicht einstellen konnte, ausgelöst.
Das Schlämmen der Nährstoffe und die nachfolgende Bildung eines harten,
eisenhaltigen Ortsteins im Boden stellten schnell die Bestellung ein, Felder
wurden aufgegeben und das Heidekraut verbreitete sich. Die Ausnützung des
Gebiets wurde langsam von einer besonderen Heidewirtschaft, die fast bis die heutigen Zeiten unverändert blieb,
ersetzt.
Getreide wurde jetzt nur auf kleinen Feldern in der Nähe vom Haus angebaut,
und die Heide wurde zum grössten Teil als Weidegebiet besonders für Schafe
genützt. Das Heidekraut wurde als Ertrag genützt: Das Heidekraut als
Heizmaterial, Streu im Stall und zusammen mit Rentierflechte als
Winterfutter. Oft wurde die Heide abgebrannt, damit das Heidekraut frisch
aufgehen konnte.
Überhaupt wurde das Heidekraut sehr genützt: Torf wurde als Heizmaterial
gestochen, das Heidekraut wurde als Dachmaterial, als Unterlage des Lehms in
den Wänden, als Bettstroh und als Verstärkung den sandigen Wegen benützt.
Am Ende des neunzehnten Jahrhunderts verschwanden langsam die
Heidewirtschaften, infolge der Urbarmachung oder Bepflanzung der Heide.
De himmerlandske Heder wurde als
ein einzigartiges Naturgebiet und Kulturlandschaft durch Schutz gerettet,
die Heidewirtschaft als Kulturform ist aber verschwunden, und ohne moderne
Naturpflege mit roden, weiden, mähen und
abbrennen wird die Heide nach und nach verschwinden. |