Halkær und Sønderup Flusstäler
Aalborg, Rebild und Westhimmerlands
Gemeinden.
Der Flusstal Sønderup ist privateigenes
Schutzgebiet von etwa 700 Hektar Land.
Kurze und längere Wanderrouten.
Karte:
Højris Mühle (1) und Skivum Krat (2) im
Flusstal Sønderup, Halkær Mühle (3),
Kelddal Mühle (4), Sønderlund (5), am
See Halkær entlang von der alten Burgstelle
Richtung Süd (6), Ejdrup Wald (7), Aars bei
Aggersundsvej (8). Rad- und Wanderrouten:
Der Bahnweg Nibe – Halkær – Vegger –
Aars (9), Wegschleifen nach Sønderlund (10)
und bei Kelddal Mühle (11)
Der See Halkær ist privateigen. Angeln und
segeln nur mit Erlaubnis der Besitzer.
Baden und Waten ist wegen tiefer Löcher
im Seeboden gefährlich.
Landschaft
und Geologie
Die Flusstäler Halkær und Sønderup sind sehr verschieden und dazu feine
Beispiele der
zwei dänischen Taltypen: der Tunneltal und das Schmelzwassertal. Das
Tunneltal Halkær ist breit und groß, bis 300 m an der Sohle, das
Schmelzwassertal Sønderup hat aber nur eine Breite von 50 m und einen
unregelmäßigen Verlauf.
Früher hat man gemeint, die Tunneltäler sind vom strömenden
Schmelzwasser unter dem Eis gebildet worden. Heute ist diese Theorie
etwas modifiziert. Anscheinend sind die Tunneltäler schon während des
Tertiärs als Verwerfungen entstanden und durch Millionen von Jahren vom
strömenden Wasser ausgeformt worden.
Der hervorrückende Eis des Quartärs hat den direkten Weg durch die Täler
benutzt und sie noch mehr vertieft. Doch zeigen die Ebene am Talschluss,
dass tatsächlich eine große Menge von Wasser, Stein, Sand und Kies durch
die Täler gespült worden ist –durch kleinere Tunnel aber.
Während der Eiszeit, als das Wasser im Tal nach Süden lief, ist das
Flusstal Halkær entstanden. Das Flusstal Sønderup ist später gebildet
worden, weil die Landschaft mit Eisblöcken von Toteis übersät war. Das
Wasser sammelte sich in den niedrigen Teilen der Landschaft, und da es
keine Vegetation gab, die den Boden festhalten konnte, hat das Wasser
leicht ein tiefes Erosionstal ausgraben können. Und wie heute lief das
Wasser Richtung Norden und in den Limfjord hinaus. Das Tal ist das
längste und markante Erosionstal in Dänemark.
Typische Landschaft vom Sønderup Flusstal nördlich von der Hyldal Mühle.
Der Fluss schlängelt sich unbegradigt durch die Wiesen im Tal, das nur
100 m breit ist. Zu eng für große, angebaute Felder.
Das
Flusstal Sønderup erzählt hinzu eine einzigartige Geschichte. Tief unter
der Oberfläche liegen dicke Salzschichten der Permzeit vor 220 Mio.
Jahren. Salz unter Druck ist plastisch, und in der Gegend bei Suldrup
findet man Salzstöcke (Salzhorste), von den oberen Schichten nach oben
gepresst. So waren sie auch während der Bildung des Flusstals, und die
Erosion vom Schmelzwasser hat genau mit dem Druck von Unten Schritt
halten können. Das Flusstal Sønderup ist deswegen, nach dänischen
Verhältnissen, außergewöhnlich tief in die Landschaft eingeschnitten –
an einigen Stellen ist der Höhenunterschied zwischen Talgrund und die
umgebende Landschaft
mehr als 40 m.
Der Vogelturm liegt unauffällig in einer Bewachsung am Seeufer von
Halkær See mit Zugang und P-Platz auf Louisendalvej. Das Vogelleben ist
beeindruckend,
z. B. gibt es hier sehr viele rastende Schwanen und Reiherenten. In
gleichem Maße wie sich die Nahrungsverhältnisse ändern und ein
Schilfbestand im See aufwächst, wird auch der Bestand von Brutvögeln
größer. Wie an allen neu erschaffenen Seen gibt es für Ornithologen oft
Überraschungen.
Tierleben
In den Flusstälern gedeihen besonders die Otter, dank den vielen
Fischen. Hinzu brütet in Vegger ein der letzten Storchenpaar in
Dänemark.
Der Otter gehört zu den Tieren in den Flusstälern, und er gedeiht sehr
gut an den fischreichen Flüssen entlang. In Vegger brüht ein der
letzten, dänischen Storchenpaaren. Das Tierleben in den Tälern ist
reich, und die Renaturierungsprojekt Halkær See wird sicher mit ihren
150 ha ein spannendes Vogelgebiet bilden, sowohl mit rastenden als auch
brütenden Vögeln. Etwa 300 m südlich von der Brücke bei Halkær ist eine
Beobachtungsstelle eingerichtet (Pfad auf dem Deich/P-Platz) und an
Louisendalsvej ist noch ein Beobachtungsstand (P-Platz).
In
sowohl Sønderup Å als auch Halkær Å kommen viele Meeresforellen um zu
laichen. Seitdem drei Teichwirtschaften 2006 niedergelegt worden sind,
ist die Passage durch die Wasserläufe ganz offen. Auf beiden Seiten der
Brücke Halkær ist ein Angelpfad für alle (Angelschein nötig).
Eine der vielen Renaturierungsprojekte – eine Strecke bei Aars wo der
Halkær Å sich wieder schlängeln darf (8 auf der Karte) – hat einen
dänischen Rekordbestand von Forellenbrut. Zutritt zum Wasserlauf und zur
Wiese gestattet, Angeln ist verboten.
Dem Storchenpaar in Vegger fehlen keine, gute Nahrungsmöglichkeiten. In
bequemer Entfernung des Nestes auf dem Schornstein liegen Wiesen und
Weiden, und auch die feuchten Wiesen am See werden benutzt.
Information
Die Wald- und Naturverwaltung und Nordjyllands Amt haben ein
Faltblatt vom Gebiet ausgegeben. Es gibt im Gebiet auch Infotafeln.
Die
Mühle Højris März 2007. Wie ein Gruß der Vergangenheit liegt die
baufällige Mühle mitten im ehemaligen Fischteichgelände. Der Mühlendeich
ist weg, und der renaturierten Sønderup Å schlängelt sich an der Mühle
vorbei. Heute besteht hier die Grundlage eines feinen Naturgebiets. Das
Gebiet gehört dem Dänischen Naturfond und Zutritt ist erlaubt. Die Reste
des großen, unterschlächtigen Wasserrads liegen noch im Gebäude links.
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Der See Halkær schmückt
das breite Flusstal, hier vom Westen Richtung Hedegårde gesehen. Wo der
See liegt, war während der Steinzeit ein Meeresarm. Das ganze 20.
Jahrhundert sind die Wiesen im ehemaligen Seeboden von Pumpen einer
Innung entwässert und reguliert geworden. Als sich das Gelände wegen
Torfstich und Schlamm senkte, entstand die Grundlage eines Sees. Im
Herbst 2005 hat man die Pumpen entfernt, und nur wenige Monaten später
war der See voll.
Copyright Kort- og
matrikelstyrelsen
Pflanzenleben
Die zwei Flusstäler beherbergen eine Reihe von Pflanzengesellschaften,
die sich an feuchten und trockenen Verhältnissen anknüpfen. Hinzu kommen
interessante Laubwälder auf sowohl trockenem als auch feuchtem Boden.
Einmal hat Nordjyllands Amt eine Untersuchung der Naturqualität im Tal
des Halkær Å gemacht. Obwohl das Flusstal eine Zeit lang völlig
begradigt und abgegraben war, bestehen noch an mehreren Orten wertvolle
Pflanzengesellschaften im Tal. Dank dieser Gebieten gehören die zwei
Flusstäler heute zu den europäischen Superliga: Natura2000.
Hier können Sie wandern und das Pflanzenleben beobachten:
• Bei Halkær Mühle (3) - Heiden- und Weiden mit feuchten Wiesen,
Mühlenteich.
• Bei Kelddal Mühle (4) - Wiesen und Quellen.
• Bei Højris Mühle (1) - Wiesen, Moor, Erlenmoor und Eichengestrüpp.
• Im Wald Ejdrup (7) – artenreicher Wald mit Zitterpappeln und Eichen.
• Bei Sønderlund (5) – feuchte Wiesen und Quellen.
Aus dem Pfad auf der ehemaligen Bahnstrecke Nibe-Hvalpsund, die das
Gebiet durchquert, ist etwa 1,4 km südlich von der Mühle Halkær ein
schöner Ausblick über den artenreichsten Wiesen in Nordjütland. Hier
wächst u.a. der sehr seltene Gelber Steinbrech. Das Gebiet wird gepflegt
und beweidet, und mit den Quellen verbunden ist ein ehemaliger
Fischteich zu einer feuchten Wiese geändert worden. Das Gebiet ist
privateigen und Zutritt nicht gestattet.
Das Flusstal Sønderup bietet
eine sehr variierte Natur. Hier nördlich der Mühle Hyldal wechseln
beweideten Wiesen und Heiden mit u. a. Wacholdern und Besenginstern.
Anderswo wachsen Wälder und Eichengestrüpp. Bei der Mühle Højris sind Pfade
durch den alten Eichenwald, wo viele Bäume wegen jahrhundert langen Stutzen
mehrstämmig sind (die Bäume werden gekappt und treiben wieder vom Stumpf).
Kulturgeschichte
Die Landschaft um die zwei Flusstäler herum ist seit Jahrtausender
bewohnt. Ausgrabungen zeigen, dass z. B. die sandige Landspitze bei Vegger
schon während der Steinzeit bewohnt war. Die Mooren und Wiesen wurden, wie
an vielen ähnlichen Orten, beweidet und für Heuernte benutzt. Ein alter
Spruch sagt: ”die Wiese ist die Mutter der Äcker.” Das Wiesenheu war
Winterfutter im Stall, wo man danachden Dung für den Getreideanbau gesammelt
hat. Im Gebiet findet man noch die Reste einer tausendjährigen
Kulturlandschaft. Auch während unruhigen Zeiten waren die Täler benutzt. Bei
sowohl Halkær als bei Hedegårde liegen, mitten im Tal, die Reste von frühen,
mittelalterlichen Zufluchtsburgen. Bei Halkær ist die Burgstelle restauriert
und Zutritt erlaubt.
Die Kraft der Wasserläufe ist seit dem Mittelalter für Mühlenbetrieb benutzt
worden. Sønderup Å hat ein gutes Gefälle, und hier waren die Mühlen dicht im
Fluss gelegen, weil das Aufstauen hier im schmalen Tal sehr einfach war. Nur
ein Paar Mühlen stehen noch (Hyldal, Højris), und die ehemaligen Staurechte
sind früher für Teichwirtschaft genutzt worden. Im Tal Halkær waren die
Mühlen besonders mit den Quellenbächen in den Seitentälern verbunden, dank
der Talbreite. Die Meisten sind jetzt verschwunden, aber bei Halkær Mühle
und Kelddal Mühle liegen heute feine, restaurierte Wassermühlen.
Am Ende des 19. Jahrhunderts akzelerierte die Entwässerung. Im breiten Tal
Halkær wurde der Fluss begradigt und die Wiesen entwässert. Um 1905 hat man
in Halkær-Ejdrup eine Pumpen-Innung gegründet. Kanäle und Gräben wurden von
Hand gegraben. Die Entwässerung wurde damals teils von einem 7 m Wasserrad
mit Tassen, teils von einer Wasserschraube gemacht, beide von Windmotoren
getrieben. In den dreißiger Jahren kam die Elektrizität zu der Gegend, und
die primitiven Pumpen wurden durch Zentrifugalpumpen ersetzt. Die neue
Pumpstation wurde auf der kleinen Insel angelegt, wo heute ein
Aussichtspunkt ist. Die Pumpen-Innung ist 2005 wieder geschlossen, und die
ehemaligen, entwässerten Flächen bilden heute der Halkær See.
Das schmale Flusstal Sønderup ist den großen Entwässerungen entgangen, und
hier ist der Fluss unbegradigt geblieben. Nur zwei Prozent der dänischen
Wasserläufe sind unbegradigt. Es gab früher in der Gegend viele kleine
Gaststätten. Von der Station in Halkær sind Leute entweder zu Fuß oder mit
einem Schiff zur Gaststätte im Wald gekommen. Die Gebäude stehen noch mit
einem fantastischen, achtkantigen Tanzpavillon, die Gaststätte ist aber
geschlossen. In Skivum Krat bei Sønderup Å ist die Gaststätte als
Gesellschaftsräume noch offen.
Halkær Mühle ist restauriert
und mit Ausstellung und Naturschule eingerichtet. Sie gehört der Wald-und
Naturverwaltung. In den Mühlengebäuden ist eine kleine Ausstellung über der
Mühlengeschichte und Technik, und in der schönen Feldsteinscheune des 18.
Jahrhunderts gibt es eine Ausstellung über die Projekte im Flusstal und die
Geschichte der Landwirtschaft von 1850 – 1950. |